Dirk Steger aus Zinzendorf arbeitet mit den Technikern an spannenden Projekten

Veröffentlicht am 20.07.2021 | Roswitha Strohmeier | 1783 Aufrufe

Kategorien: Ausbildung, Projektarbeit

Dirk Steger aus Zinzendorf arbeitet mit den Technikern an spannenden Projekten

Elektrisch in die Zukunft        

Wörth. Dirk Steger aus Zinzendorf hat seine Berufung gefunden. Der studierte Berufsschullehrer unterrichtet seit fünf Jahren an der Technikerschule für Fahrzeugtechnik und Elektromobilität in Deggendorf. Zudem ist er Stellvertreter von Schulleiter Wolfgang Schwanzer, der in Radldorf bei Sünching wohnt. Die Beiden begleiten ihre Schüler bei beeindruckenden Projektarbeiten.

Unter anderem bauten Schüler einem ehemaligen Sportboot einen 40 kW-Elektromotor mit LiFe-P04-Akkus ein. Das Boot bekam eine neue Innenausstattung, wurde neu verkabelt, lackiert und foliert. Und das zur besonderen Freude der DLRG-Ortsgruppe Wörth-Hofdorf. Diese darf nämlich in Kürze das Elektroboot als kostenlose Leihgabe zur Erprobung der Rettungstauglichkeit in Empfang nehmen.

Er fühlt sich wohl in Deggendorf

Dirk Steger fühlt sich pudelwohl an der Technikerschule in Deggendorf. „Unser Slogan lautet: Wir fördern schon jetzt das Morgen. Das Schulgebäude ist nagelneu und gehört zu den modernsten Bildungseinrichtungen in Bayern.“, erklärt Steger. Sie beinhaltet sogar eine eigene Zukunftswerkstatt, die alle räumlichen und technischen Voraussetzungen zur Umsetzung von Projekten bietet.

„Teilweise werden diese in Kooperation mit Partnerfirmen durchgeführt, mit denen bereits intensive Kontakte bestehen, die noch weiter ausgebaut werden sollen.“ Auch ehemalige Schüler wirken bei den Projektarbeiten mit ihrem Fachwissen und ihrer beruflichen Erfahrung aus der noch jungen Branche der Elektromobilität unterstützend mit. Dirk Steger zählt die Projektarbeit zu den wichtigsten Ausbildungsinhalten an einer Technikerschule. „Sie fordert die selbstständige Arbeitsweise unserer Schüler und fördert deren Kreativität, Einsatzbereitschaft und Eigeninitiative in hohem Maße.“

Der Mercedes Ponton stammt aus Südafrika

DirkBesonders gelungen ist ein Projekt mit einem Mercedes Ponton. „Ursprünglich wurde der Ponton aus Südafrika von einem Plantagenbesitzer importiert. Das Fahrzeug war ohne Motor und deshalb interessant für uns.“ Eingebaut wurden eine 28kW-Asynchronmaschine, acht Tesla-Module und ein Controller aus dem Gabelstapler-Bereich. Der Oldtimer wurde zuerst zerlegt, dann die Karosserie restauriert. „Anschließend wurden die Motorhalterungen, die Akkukisten sowie die Heizung neu konzipiert und konstruiert.“ Das Auto kann dreiphasig laden und somit an jeder Wallbox und Ladesäule betrieben werden.

„Übrigens hat es in etwas das gleiche Gewicht wie vorher mit dem Sechs-Zylinder-Motor. Der TÜV hat das Fahrzeug bereits abgenommen.“, erklärt Steger, der sich schon über viele gelungene Projekte hat freuen dürfen. „Der Fantasie der Projektteilnehmer sind keine Grenzen gesetzt. Eine alte Zündapp wurde elektrifiziert und um einen Beiwagen erweitert. Ebenso ist momentan ein elektromobiler Holzspalter in Planung. Auch eine elektrisch unterstützte Rikscha sorgt für Aufsehen.“, so Steger.

Ein eigenes Budget, um Projekte zu fördern

Die Schule verfügt über ein Budget, um derartige Projekte durchführen zu können. „Vor sechs Jahren bin ich an die Schule gewechselt, habe das nie bereut. Unsere Arbeitsbedingungen lassen keine Wünsche offen. Auch die Schüler sind bei uns bestens aufgehoben. Sie kommen aus einem großen Umkreis zu uns, sogar aus dem Landkreis Regensburg.“

Das nächste Projekt steht bereits an. Und zwar wird eine lenkbare Kutsche ohne Pferde, dafür mit Elektroantrieb, elektrischem Verdeck samt Sprachassistenten, einem Navigationsgerät und einem Abstandshalter gebaut. „Das Projekt wird bis zu fünf Jahre in Anspruch nehmen.“, erklärt Steger, der immer aufgeschlossen ist für die Ideen der Schüler. „Wir freuen uns auch in der Zukunft über tolle Projekte, stellen uns gerne den dafür nötigen Herausforderungen.“, berichtet der Familienvater, der die Technikerschule in Deggendorf nur wärmstens empfehlen kann.

Qualifikationen bis hin zur Fachhochschulreife

Selbst unterrichtet er die Fächer: Grundlagen der Elektrotechnik, elektrische Maschinen und Leistungselektronik sowie Messtechnik. An der Schule können verschiedene Qualifikationen bis hin zur Fachhochschulreife erworben werden. Absolventen dürfen im Anschluss an die Schulzeit den Titel „Staatlich geprüfter Techniker für Fahrzeugtechnik und Elektromobilität“ führen und besitzen zudem das in der Industrie so begehrte Hochvoltzertifikat. Man wird sehen, wie sich die nächsten Projekte entwickeln werden, welche Ideen noch in die Tat umgesetzt werden. Interessenten können sich unter www.technikerschule-deggendorf.de weitere Informationen einholen.

Bericht von Markus Schmautz, Donau-Post vom 19. Juni 2021

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